Altes Handwerk beleben und Jugend stärken

Lederhandwerk im Gwembe-Tal.
Lederhandwerk im Gwembe-Tal. © Robin Ogden

KDF plant Ausbildungsplätze im Lederhandwerk

Ist ein neues Projekt im Gwembe-Tal in Sicht?! Unsere Partnerorganisation vor Ort will ein altes  Vorhaben der Gossner Mission wieder aufgreifen – und zugleich Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen.

Oster Chidamba stammt aus dem sambischen Gwembe-Tal. Vor vielen Jahren wurde er im Handwerk des Ledergerbens ausgebildet; heute möchte er sein Wissen weitergeben. In der Herstellung von Schuhen und anderen traditionellen Lederwaren sieht er großes Potenzial.

„Das alte Handwerk der Ledergerberei, seit Jahrhunderten eine Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, droht in Vergessenheit zu geraten“, betont Martina Kaupen, die gemeinsam mit ihrem Mann Robin Ogden seit Dezember das Gossner-Büro in Lusaka leitet. Vor wenigen Tagen haben die beiden das Gwembe-Tal im Süden des Landes besucht und sind dort auf alte Spuren gestoßen.

Gerberei als Berufszweig wieder attraktiv machen

„Schon in den frühen 1980ern hat die Gossner Mission versucht, im Rahmen des sog. Small-Scale-Village-Industries-Projektes dieses und andere Handwerke zu fördern. Nun soll im Rahmen eines für Sambia einzigartigen Ausbildungsprojektes die Gerberei auf dem angestammten Platz wieder attraktiv gemacht werden.“

Dies ist ein Vorhaben der Kaluli Development Foundation (KDF), der längjährigen Partnerorganisation der Gossner Mission, die sich für Bildung, Jugendarbeit, Frauenförderung und bei Landwirtschaftsprojekten engagiert.

In einem nächsten Schritt wird KDF-Manager Silumesii Milupi gemeinsam mit den beiden Gossner-Repräsentanten Gespräche mit potenziellen Projektpartnern wie dem Landwirtschaftsministerium führen. Ziel ist herauszufinden, wie eine staatlich anerkannte Ausbildung in der Gerberei umgesetzt werden kann.

Ziegen- und Rindsleder traditionell bearbeiten

Die Lederweiterverarbeitung soll zudem als Einkommen schaffende Maßnahme den Menschen in der Region zu einer besseren Lebensgrundlage verhelfen. Alte Werkzeuge zur schonenden, umweltverträglichen Verarbeitung von regional verfügbarem Ziegen- und Rindsleder wurden vor Ort bereits gesichert.

Die Arbeit der Gossner Mission in Sambia begann in den 1960er Jahren im Gwembe-Tal. Der Schwerpunkt lag dabei vor allem im Bereich der Landwirtschaft und der Ernährungssicherung. Über viele Jahre hinweg entsandte die Gossner Mission engagierte Fachkräfte in die Region. Das Projekt wurde 1998 in sambische Hände übergeben. Es hat sich unter dem Namen Kaluli Development Foundation (KDF) in eine eigenständige Organisation gewandelt, die von der Gossner Mission bis heute unterstützt wird.

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